Auf Stufe 6 der Moralentwicklung sitzt Immanuel Spock isoliert in seiner Kammer, lauscht seinem Verstand und nur seinem Verstand und findet heraus was richtig ist, … und macht es dann nicht.
Auf Stufe 7 von Habermas verschmilzt das Subjekt im Konsens symbiotisch mit den anderen. Aber immer noch kopflastig, rein argumentativ.
Meiner Meinung nach gibt es schon zwei Wege, die in diese unerreichbar scheinende Stufe führen.
Der erste ist uralt. Hier gehören die Mystiker aller Religionen hin. Egal ob nun Sufismus, Yoga, Meditation oder Kontemplation. Mit Techniken, die in starren Feudalsystemen entstanden, befreien sich die Gurus, Heiligen und Mönche aus den Klauen der rigiden Stufe-4-Ketten und sind in der Lage eine Menschlichkeit auf höherem Niveau zu leben. Und weil diese Mystiker immer auf eine unmittelbare Gotteserfahrung poch(t)en, sind/waren sie auch immer der Stufe-4-Kirche ein Dorn im Auge.
Der zweite ist ungefähr so alt wie Habermas‘ Diskursethik. Es sind die neueren auf Empathie beruhenden Kommunikationstechniken:
- Mein Favorit, die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg
- Dialoge nach David Bohm
- Gemeinschaftsbildung nach Scott Peck
Alles konkrete Handlungsanweisungen, durch die Hintertür zu idealen Sprechsituation zu gelangen.