Das Ethiklexikon von Ottfried Höffe sagt zum „Wertewandel“ ganz lapidar:
“ In der empirischen Sozialforschung wird für die Gegenwart häufig ein Wertewandel konstatiert, und zwar von den «Pflicht- oder Akzeptanzwerten» (Fleiß, Disziplin, Pünktlichkeit) zu den «Selbstverwirklichungswerten» (Autonomie, Kreativität, Lebensgenuss).“
Ach, das gefällt mir und gibt mir Kraft, mich hinter meine Schüler zu stellen. Ich weiß zwar nicht, ob es gelingt, die Probleme der Welt mit „Selbstverwirklichungswerten“ zu retten, aber mit diesen Werten im Hintergrund macht das Leben mehr Spaß. Und wenn das eigene Herz weich und weit ist, vielleicht ist es dann sogar leichter einer ziemlich irrational verfassten Welt ins Getriebe zu greifen.
Zu „Pflicht- und Akzeptanzwerten“ fallen mir als erstes nur negativ besetzte Sachen ein: Das weiße Band, der Untertan, Eichmann und die Kleingartenanlage aus der ich mal rausgeflogen bin, weil mein Garten, ein wildes Blumenmeer, eine Schande für die Sparte war.