Hegel und die Ichauflösung

Ich hatte ja schon mal so einen Schnippsel gefunden, der sich gut mit sitzkissenerfahrenen Ichauflösern verträgt. Hier ist noch so ein Teil:

Diese Bestimmtheit, welche den wesentlichen Charakter des Dings ausmacht, und es von allen andern unterscheidet, ist nun so bestimmt, daß das Ding dadurch im Gegensatze mit andern ist, aber sich darin für sich erhalten soll. Ding aber, oder für sich seiendes Eins ist es nur, insofern es nicht in dieser Beziehung auf andere steht; denn in dieser Beziehung ist vielmehr der Zusammenhang mit anderem gesetzt; und Zusammenhang mit anderem ist das Aufhören des Für-sich-seins. Durch den absoluten Charakter gerade und seine Entgegensetzung verhält es sich zu andern, und ist wesentlich nur dies Verhalten; das Verhältnis aber ist die Negation seiner Selbstständigkeit, und das Ding geht vielmehr durch seine wesentliche Eigenschaft zugrunde.

Und so ein Mensch, ein Individuum ist ja wohl ein Einzelding. Wenn ich den obigen Absatz mit Individuum statt mit Ding lese, dann kommt da eine herrliche Kritik am Feiern des autonomen Einzelmenschen raus. Der Mensch kann gar nicht anders als sich im Verhältnis zu anderen zu verhalten.

 

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