Kantiger Buddhismus

In der Auseinandersetzung mit Kant seiner Ablehnung der Existenz als Prädikat eines Dings ging es nochmal um Real- und Nominaldefinitionen. Und da hieß es, dass Menschen in ihrer Endlichkeit zu beschränkt sind ordentliche Realdefinitionen zu handhaben. Sie sind auf Begriffe, auf Nominaldefinitionen angewiesen. Das heißt, wenn Menschen denken, wälzen sie Begriffe hin und her, Begriffe, die nie die Welt in ihrer Komplexität erfassen. Und auch wenn ich über einen bestimmten Menschen nachdenke – und zwar nicht über Sokrates – sondern einen, der mir nahe steht, etwa Frieda. Dann rauscht mir Frieda als Begriff durch die Rübe und diese Begriffsfrieda ist viel weniger als die Frieda, die mir gegenübersitzt und mich ansieht. Und wenn mir diese Differenz nicht bewusst ist, dann ist Stress vorprogrammiert. Ruft fernöstliche Weisheit deshalb aufs meditative Sitzkissen, um die Wirklichkeit hinter dem Denken zu suchen? Setzt sie deshalb Leiden und Denken in eine enge Beziehung?

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