Jiddu Krishnamurti

raunt:

Alle Ideologien, ob religiöse oder politische, sind idiotisch, denn es ist das begriffliche Denken, das begriffliche Wort, das die Menschen auf so unglückliche Weise spaltet.

Aber vielleicht schüttet er das Kind mit dem Bade aus. Nach mal wieder einem Semester Aristoteles ist schon klar, dass die Begriffe erbärmlich grobe Werkzeuge sind, sich über die Welt zu verständigen. Aber was bleibt ohne Sprache?

Sind die Menschen „unglücklich gespalten“, weil sie begrifflich denken oder nur weil sie nicht begreifen, was begriffliches Denken bedeutet und Einzelnes und Begriffe munter mischen, wenn sie ihnen „durch die Rübe rauschen“.

Vielleicht reicht es, das begriffliche Denken zu begreifen und seine Möglichkeiten und Beschränkungen auszuloten. Es kann nicht darum gehen, in Magie und Mystik allein zurück zufallen. Ungefähr so, wie in der Gewaltfreien Kommunikation, bei der es nicht darum geht, das bewertende, interpretierende Denken der Wolfssprache zu verbieten, sondern aufzuheben.

Fundstück

Du musst das ganze Leben verstehen,
nicht nur einen kleinen Teil davon.
Deshalb musst du lesen,
deshalb musst du den Himmel betrachten,
deshalb musst du singen und tanzen und
Gedichte schreiben und leiden, und verstehen,
denn all das ist Leben.

J. Krishnamurti

 

Aristoteles und die Salutogenese

Da lief mir doch auf einem Seminar zur Dialogischen Haltung mit Johannes Schopp die Salutogenese über den Weg.

Also Salutogenese: Gesundheit nicht als Zustand der Abwesenheit von Krankheit. Medizin nicht als Bekämpfen von Krankheit, sondern als Fördern von Gesundheit. Nachschauen, was machen die Leute, die gesund sind. Weg vom Gegensatzpaar krank-gesund.

Und das ist doch wohl Aristoteles Ethikauffassung ziemlich verwandt. Bei ihm gab es noch nicht Gut & Böse als Handlungsoptionen. Bei ihm wollten noch alle das Gute und die, die Mist gebaut haben, konnten es nicht besser.

Das passt doch gut zusammen.

Können wir wollen, was wir wollen?

Ach, da ist mir doch ein Artikel zur Willensfreiheit über den Weg gelaufen, den ich erst in einer Woche lesen kann. Nächste Woche muss ich nämlich eine Klausur schreiben und für die entsprechende Lehrkraft ist es total schrecklich an der heiligen Willensfreiheit zu kratzen.

Aber Sätze, wie den folgenden, finde ich plausibel.

Der Abschied von der Idee des freien Willens ist mit zwei entscheidenden Vorteilen verbunden:

1. Wir umgehen den problematischen Dualismus von Geist und Materie, Vernunft und Körperlichkeit, der herangezogen werden musste, um das Prinzip der Willensfreiheit aufrechtzuerhalten.

2. Wir sind in der Lage, objektiv verantwortlicher zu handeln, also den Gesetzen des Humanen zu gehorchen, weil wir nicht durch die Bürde subjektiver Verantwortlichkeit dazu gedrängt werden, unsere Defizite vor uns und den Anderen zu vertuschen. Wir sind fähig zur Selbsterkenntnis, Selbstveränderung, und bereit, von Anderen zu lernen.

Buddhistische Version des KI?

„Handle immer so, als würde die Erlösung des Universums von deiner Handlung abhängen. Und lache dabei immer über dich selbst, dass du glaubst, du könntest überhaupt etwas mit deinem Tun erreichen.“

Hört sich irgendwie versöhnlicher an, obwohl es auf sowas ähnliches wie Kants moralinsaures Pflichtgedöns hinausläuft. Ich stolperte über den Spruch, suchte dann im Internet und stieß auf die Verbindung zum Flow.